- In den von einem internationalen Expertengremium unter der Leitung von A. Ceriello (Großbritannien), S. Colagiuri (Australien; Vorsitzender der IDF Clinical Guidelines Task Force), J. Gerich (USA) und J. Tuomilehto (Finnland) erarbeiteten Leitlinien werden zu folgenden Fragestellungen konkrete Evidenz-basierte Empfehlungen ausgesprochen:
- Mahlzeitenbezogene („postmeal“ und „postchallenge“) Hyperglykämie ist ein unabhängiger Risikofaktor für makrovaskuläre Erkrankungen (Evidenz-Level 1+) und sollte entsprechend therapeutisch adressiert werden.
- Medikamente, die auf die Senkung des postprandialen Blutzuckers abzielen, sind geeignet, vaskuläre Ereignisse zu reduzieren (Level 1–) und tragen zum Erreichen einer optimalen glykämischen Kontrolle bei (Level 2+). Bei Personen mit postprandialen Hyperglykämie sollten Strategien zur Absenkung des postprandialen Blutzuckers implementiert werden.
- Sowohl dietätische (Level 1+) als auch pharmakologische (Level 1++) Maßnahmen sind geeignet, den postprandialen Blutzucker zu kontrollieren und sollten therapeutisch berücksichtigt werden.
- Der postprandiale Blutzucker 2 Stunden nach einer Mahlzeit sollte 140 mg/dl nicht übersteigen, solange Hypoglykämien vermieden werden können. Die Effizienz der therapeutischen Maßnahmen sollte in einer Frequenz überwacht werden, die es erlaubt, die Behandlung im Hinblick auf das Erreichen der postprandialen Blutglukoseziele zu optimieren.
IDF-Leitlinie
Anlässlich der Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) im September 2007 in Amsterdam hat die International Diabetes Federation (IDF) ihre schon im Frühjahr angekündigte „Guideline for Management of Postmeal Glucose“ vorgestellt. Darin wurde explizit die Ausweitung von mahlzeitenbezogenen Blutzuckermessungen gefordert, mit dem Ziel, die Blutzuckerkontrolle zu verbessern und das diabetesbedingte kardiovaskuläre Risiko zu reduzieren.